Bahram Hajou

Die Bildsprache des syrisch-deutschen Malers Bahram Hajou ist eindringlich und unverwechselbar. Im Mittelpunkt der figurativen Kompositionen stehen Paare. Körperhaltung, Gesten und Positionen geben Zeugnis von der Unfähigkeit miteinander zu sprechen, sich zu vertrauen und zu lieben. Da zeigt der eine dem anderen die kalte Schulter, beugt sich niedergeschmettert oder überwältigt nieder, empfindet Schuld oder Scham, versinkt in Einsamkeit und Melancholie. Die Protagonisten werden nackt, verletzlich und schutzlos gezeigt. Die Wahrheit, die sich in diesen Konstellationen ausdrückt, kommt ungeschönt und ungeschminkt daher. Die Menschen scheitern an ihren Unzulänglichkeiten, an ihren Machtgelüsten und an ihren Egoismen. Bahram Hajou ist ein Meister der Übermalung. Er arbeitet mit Acrylfarben und in Mischtechnik. Impulsiv wird Farbe auf die grobe, unbehandelte Leinwand aufgetragen. Im Dialog mit den Farbflächen entsteht die Bildaussage. Die Gemälde bauen sich in Schichten auf. Sie sind das Ergebnis eines Prozesses.